Einst brachte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Energiewende voran. Inzwischen ist es ein bürokratisches Monster, bewirkt das Gegenteil. Bürokratismus pur und mangelnder politischer Wille: Sargnägel unserer energetischen Zukunft?

So werden Ende 2020 erstmals Förderungen für Wind- und Solaranlagen auslaufen. Wenn es keine Anschlussregelungen gibt, gehen etliche Anlagen vom Netz – unwirtschaftlich. Die Ökostromlücke wird größer. Und neue Anlagen will kaum jemand mehr bauen. 20 Monate dauert es in der Regel, bis sämtliche Genehmigungsverfahren für ein Windkraftwerk durchlaufen sind. Die ganze Zeit über muss der Investor die Finanzierung garantieren.

Immer neue Abstandsregelungen verhindern ebenfalls den Aufbau weiterer Windenergieanlagen. Und technische Lösungen für Speicherung des grünen Stroms in Form von Wärme oder Wasserstoff gibt es zwar, doch oft genießen entsprechende Anlagen keine Förderung, bekommen nur befristete Genehmigungen.

Kein Atomstrom, bald kein Kohlestrom und die lahme Energiewende: Für einige Experten ist die Stromlücke unvermeidbar. Es sei denn, die Politik ringt sich zur Laufzeitverlängerung einiger Atomreaktoren durch – vorübergehend. Das jedenfalls fordert die Kernenergieforscherin Anna Veronika Wendland. Anders seien die Klimaschutzziele nicht zu erreichen.

Politischer Zoff ist programmiert. „planet e.“ mit einem intensiven Blick auf das Energieland Deutschland zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Ein Film von Anna Pflüger
Kamera: Paul Pflüger
Schnitt: Hans Kranich
Eine Produktion von K22film im Auftrag des ZDF

Erstausstrahlung 22.11.2020, planet e., ZDF