Teil 1
Der Geologe Colin Devey begibt sich auf Spurensuche in Jordanien. Auf engstem Raum beherbergt das Wüstenland wichtige Rohstoffe für die klimafreundliche Zukunft der Welt – allen voran Metalle.
In Jordanien findet Colin Devey die „Großen Sechs“, das sind die wichtigsten Rohstoffe der Zukunft: Ob Windräder oder Elektroautos, je mehr CO2 eingespart werden soll, desto mehr Metalle werden für grüne Technologien gebraucht.
Durch die Entdeckung von Kupfer im Nahen Osten endete die Steinzeit. Ein neues Kapitel für die Menschheit beginnt, das von Metallen geprägt ist – bis heute. Kupfer ist eine Art „Heiliger Gral“ für die Elektrifizierung unseres Alltags. In Chile liegen die größten bekannten Kupfervorkommen. Zu verdanken sind sie einer Kontinentalkollision.
Nickel, Kobalt und Lithium werden in Kombination vor allem für Batterien gebraucht. Eine CO2-freie Mobilität ist ohne diese Metalle kaum zu erreichen. Neben Manganknollen am Meeresboden bietet ein Land in der Arktis großes Potential für Rohstoffe. In Grönlands eisfreien Gebieten rüsten sich Bergbaufirmen für einen neuen „Goldrausch“.
Seltene Erden – eine Gruppe aus 17 Metallen – werden auch in Jordanien vermutet. Sie stecken vor allem in Magneten in Elektromotoren und anderen High-Tech Produkten. In den USA werden sie erstmals in der westlichen Welt abgebaut und direkt weiterverarbeitet.
Und dann ist da noch ein anderer Rohstoff – Phosphor. Er ist in Dünger unersetzbar. Jordanien gehört zu den großen Phosphor-Produzenten der Welt. Doch die globalen Vorräte gehen zur Neige. In Norwegen wurde ein vielversprechendes Vorkommen gefunden, das die ganze Welt versorgen könnte.
Teil 2
Von der tiefsten Mine der Welt zu den urbanen Minen – Südafrika und Namibia sind geprägt vom Bergbau. Geologe Colin Devey betrachtet eine uralte Branche, die wir in Zukunft mehr brauchen denn je.
Colin Devey weiß: Um die globalen Klimaziele zu erreichen braucht die Menschheit sehr schnell sehr viele Metalle. Ohne den Kontinent Afrika mit seinen Anstrengungen im Bergbau und seiner bedeutenden Rohstoffvorkommen wird es nicht gehen.
Beim Abbau dieser Rohstoffe wurde nirgendwo tiefer gegraben als in der Umgebung von Johannesburg – fast 4000 Meter geht es dort in die Tiefe auf der Suche nach Gold. Ein Ansatz, der für Europa wegweisend sein könnte, denn auch hier werden tief unter der Erde noch viele neue Vorkommen vermutet.
Ob Kapstadt oder Las Vegas: Die Städte dieser Welt beherbergen rund 75 Prozent aller abgebauten Rohstoffe. Sie stecken in der Infrastruktur unseres Alltags. Städte sind riesige urbane Minen. Recycling und Kreislaufwirtschaft können die Rohstoffe darin wieder nutzbar machen und so den Bedarf aus dem Bergbau senken.
Doch ganz ohne Bergbau wird es nicht gehen: Für die benötigten Metalle wird sehr viel Gestein verarbeitet. Das ist energieintensiv und produziert viel CO2 – ein Treibhausgas, das auf Island im Untergrund versteinert werden kann. Auch in Deutschland gibt es Potential für die Speicherung in Gesteinen: Und zwar mit Basalt.
Neben dem industriellen Bergbau gibt es den illegalen Kleinbergbau – wie auch in Namibia. Weltweit sind rund 100 Millionen Menschen von dieser lebensgefährlichen Arbeit abhängig. Sie graben nach Gold, Kobalt oder Tantal – Metalle die auch in unseren Geräten landen. In der modernsten Mine der Welt dagegen, im Norden Schwedens, muss kein Mensch mehr sein Leben riskieren.
Buch und Regie: Ole Gurr
Eine Produktion von K22 im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE
2 x 43 min | 2024