Warum haben wir Angst vor dem Tod? Vielleicht weil wir glauben, dass der Prozess des Sterbens ein Leidensweg ist – und weil wir als immer älter werdende Gesellschaft weniger und weniger über das Sterben wissen.

Die moderne Hochleistungsmedizin rettet unzählige Menschenleben. Aber sie versucht auch all zu oft unheilbare Krankheiten mit allen Mitteln zu heilen. Der Preis: Nebenwirkungen, Schmerzen, Übelkeit und Leidensverlängerung statt Linderung.

Doch Therapien, die eine Lebensverlängerung verheißen, abzubrechen oder gar nicht mehr zu beginnen, ist für Betroffene, ihre Angehörigen und auch für die behandelnden Ärzte eine sehr schwere Entscheidung. Wie kann diese Entscheidung also getroffen werden? Und wann sollte die Palliativmedizin in die Behandlung miteinbezogen werden? Sie stellt die Lebensqualität an erste Stelle, nicht die Länge des Lebens.

Um diese Fragen zu beantworten, begleiten wir in der Wissenschaftsdoku „Hoffnung Palliativmedizin – Selbstbestimmt sterben“ Betroffene wie den 47-jährigen Frank Desens, der an Blasenkrebs erkrankt ist und bei dem keine Therapien mehr anschlagen, besuchen die Palliativstation in Offenbach und sprechen mit einem der führenden Palliativmediziner Europas, Gian Domenico Borasio. Er hat den Ausdruck des „liebevollen Unterlassens“ geprägt: „Nicht alles, was die Hochleistungsmedizin kann, muss auch gemacht werden,“so Borasio.

Ein Film von: Eva Frank

Kamera: Ricardo Esteban Garzon Mesa

Zusätzliche Kamera: Alexander Griesser,Jan Hennemann, Lawrence Richards

Ton: Daniel Giesen, Sven Schwegler, Nestor Clavariva

Schnitt: Lodur Tettenborn

Grafik: Stephan Gruschke , Constanze Werneburg

Tonmischung: Peer Hoffmann

Eine Produktion von K22film

Im Auftrag von ZDF, 3sat

Erstausstrahlung auf 3sat: 18. Februar 2021